Eigentlich hätte es dieser Geräte nicht mehr bedurft, um festzustellen: Er ist ein Fuchs, der gute A.J. van den Hul. Der endgültige
Beweis dafür ist diesmal kein Tonabnehmer.
Von Holger Barske
Ist das nötig? Muss der denn jetzt den
Ohnehin übersättigten Markt auch
Noch mit Elektronik “beglücken”? Die
Aus der Pistole geschossene Antwort auf
diese Frage müsste ein ganz klares “Nein”
Sein. Aber: Hier ist nicht ein enthusiastischer Newcomer am Werk, sondern der
Niederländische Tonabnehmer-Papst Aalt
Jouk van den hul. Und wenn der sich entSchießt, Verstärker auf die Menschheit loszulassen, dann wird er dafür verdammt
gute Gründe haben. Der Mann ist Profi und
seit 22 Jahren im Business. Der macht so etwas nicht aus jugendlichem Leichtsinn.
So stellt sich denn auch ganz schnell heraus, dass die Kombination aus
Vorverstärker A-1 und Monoendstufen M-1 eine
wahrlich erfrischende Alternative zu den
etablierten Konzepten darrstellt, und das sowohl optisch, technisch als auch klanglich.
Die frontseitig dick alubeplankten Maschinen fallen duch das Fehlen jeglicher
Bedienelemente auf, was bei den Endstufen
Kaum überascht, bei der Vorstufe aber
schon. Tatsächlich geht bei der A-1 ohne
den beigelegten Infrarotgeber gar nichts.
Was aber im Zeitalter allgegenwärtiger Nachtankstellen zur Batteriebeschaffung nicht weiter schlimm sein sollte.
Das grüne LED-Display gibt über den eingestellten Pegel Auskunft, dessen veranderung mit satter akustischer Rückmeldung vonstatten geht: Man
schaltet Festwiderstände per Relais, und das klackert naturgemäß.
Unter dem Deckel geht's erstaunlich luftig zu: Die gesammte Verstärkertechnik sitzt auf zwei Steckplatinen, die an eine
Rückwandplatine andocken. Jene trägt die Relais zur Lautstärkeeinstellung und Eingangswahl. Verstärkt wird mit einzeltransistoren, und
zwar gegenkopplungsfrei im Class-A Betrieb. Der einzige Operationsverstärker dient als Servoverstärker, die Schaltung ist nämlich
konsequent gleichspannungsgekoppelt.
Großartige Komfort-Klimmzüge sind der A-1 nicht zu entlocken, außer Lautstärke einstellen und Eingänge umschalten gibt's nichts zu tun.
Die technisch warscheinlich gehaltvolleren Mitglieder des Trio's sind die beiden Mono's "Array M-1". Diese allerdings befleißigen sich eine wirklich
originellen Schaltungsdesigns. Das hängt in erster Linie damit zusammem, dass hier eine zo genannte "kaskodierte" Endstufe zum Einsatz kommt.
Eine Kaskode an sich ist ein alter Hut und stellt eine clevere Zusammenschaltung zweier Transistoren dar, die sich wie ein gemeinsamer
"Superhaltleiter" verhalten. Im bereich großer Leistungen hat sich ob massiver Probleme bislang noch niemand so recht da herausgetraut.
Bei den van den Huls funktioniert das auch nur, weil Heerscharen von winzigen SMD-transistörchen ausgereichnet in der Leistungsabteilung
zum Einsatz kommem, die über ein cleveres Kühlsystem ihre Abwärme loswerden können - eine Aufgabe, die für die winzigen Gehäuse
äußerst schwierig ist.
An dieser Stelle erklärt sich auch das "Array" in der Typenbezeigung: Tatsächlich ist es ein trickreich
verschaltetes "Transistorfeld", das hier die Arbeit übernimmt. Der Hersteller verspricht für die Anordnung
eine Bandbreite von sagenhafte 120 Megaherz(!), die natürlich per eingangsseitigem Filter auf eine sinnvolle Maß
beschnitten wird. Ein weiterer Vorteil ist die weitgehende Immunität gegen "wackelige" Stromversorgungen, so dass die M-1 auch mit
einen recht moderaten Netzteil stramme 160 Watt an vier Ohm produziert.
Das Signalpfad is weitgehend vollsymmetrisch, lediglich bei unserem "frühen" Testmuster waren die XLR-Buchsen nog nicht eingebaut, so dass wir
mit den Cinch-Eingängen vorlieb nehmen mussten.
Überhaupt gar kein Problem: Der vorverstärker ist ohnehin unsymmetrisch, und wir vermissten die XLR-Verbindung im Hörtest kein bisschen.
Was der olle Holländer da nämlich auf die Beine gestellt hat, das ist eine ganz kleine Sensation: Die Kombi spielt dermaßen leichtfüßig
und auf dem Punkt, dass sie an ein anderes "Hochgeschwindigheitsprodukt" erinnert, nämlich Spectral-Verstärker.
Hier wie da sind es keine akrobatischen Höechstleistungen im Frequenzkeller, die das Klangbild dominieren, sondern rasiermessenscharfe
Konturenabbildung im Rahmen ordentlichen Tiefgangs, die das Klangbild im Bass bestimmen. Nahtlos koppelt der ausdrucksstarke und energiegeladene
Mitteltonbereich an, und oben geht's mit Rasse und genau abgezirkelter korrekter Klangfarbentreue weiter. Das wirkt in Summe zwar eher schlank, aber
perfekt durchsichtig und organisiert. Den Endstufen kann man sogar noch mehr Perfektion entlocken - dazu muss man allerdings eine
Mark Levinson No. 32 davorstöpseln - keine sehr realistische Kombination.
Der van den Hul-Pre macht's nicht ganz so elegant, kostet aber auch nur etwa ein Neuntel der Levinson - und reizt das Endstufenblatt schon verdammt
weit aus. Wenn sie auf unspektakuläre Räumlichkeit ohne Cinemascope-Effekte stehen: Hier sind sie richtig. Dynamisch geht das Trio zudem
grob- und feinsinnig mit viel Gespür und Power zur Sache, so dass durchgängig sowohl Spaß als auch Präzision am Werke sind. Schwächen? Keine
- okay, beim vorverstärker könte man ein wenig mehr als Minimalausstattung wünschen, aber ansonsten ist die van den Hul-Kombi eine absolut
saubere Punktlandung. Ein sehr gelungener "Feldversuch"!
ca. 2950 Euro Maße: 43 x 8 x 34 cm (BxHxT) Garantie: 3 Jahre Eine van den Hul-Vorstufe und kein Phonoeingang: welch ein Stilbruch. Okay, der wird Kürze als externe Lösung kommem, derweil kann man sich an dem klaren, knackigen und stimmigen Klangbild der Hochpegelvorstufe erfreuen. Wenn die vier Eingänge reichen, qualifiziert sich die Vorstufe A-1 als ernst zu nehmendes Herzstück einer extrem hochwertigen Anlage. |
Paarpreis ca. 5500 Euro Maße: 43 x 13 x 42 cm (BxHxT) Garantie: 3 Jahre
Gemeinhin herrscht "in der szene" die überzeugung vor "kaskodiere alles, aber keine endstufen". J.J. zeigt, dass es geht, und wie. Dank des originellen
Konzeptes gehen die Mono's zur Sache wie die wilde Wutz: blitzartige Leistungsentfallung, traumhaft durchsichtig, voll auf den Punkt. "Mehr" Endstufe
ist eigentlich nur noch im Bassbereich möglich, Geschmäckvollerisches einmal außen vor. Vier Sterne, die non Herzen kommen!
Met einem Wort: super. Die A-1 verzerrt praktisch nicht: 0,0018/0,0006/0,0013 Prozent Klirr, 0,006/0,002/0,004 Prozent Intermodulationen bei
1 Volt/0,3 Volt/ 30 MilliVolt Ausgangsspannung - praktisch nichts. Gerauscht wird auch nicht: 101/83 Dezibel(A) Rauschabstand bei 0,3 Volt/30 Millivolt. Der
Relais-Lautstärkeregler versieht mit vorbildlicher Präzision: unter 0,1 Dezibel Kanalabweichung bis -60 Dezibel Aussteuerung. Die Kanaltrennung von 58 Dezibel
bei 10 Kiloherz ist sehr hoch, die 70 Dezibel übersprechdämpfung zwischen den Eingängen sind es ebenfalls. Im Stromverbrauch gibt sich das
Gerät genügsam: 13 Watt im Betrieb, Standby gibt's nicht.
Trotz der "Winz-Transistörchen": Leistung gibt's in mehr als ausreichendem Maße: 98/158 Watt Dauerleistung an acht/vier Ohm, die ImpulsLeistung von
165 Watt (vier Ohm) liegt nur unwesentlich darüber: das spricht für stabile Betriebsspannungen. Klirr: 0,025/0,007/0,006 Prozent,
Intermodulationen: 0,087/0,042/0,08 Prozent, beides bei Vollaussteuerung/fünf Watt/50 Milliwatt - sehr gute Werte. 98 und 78 Dezibel(A)
Signal-/Rauschabstand bei fünf Watt/50 Milliwatt sind sogar excellent. 24 Milliohm Ausgangswiderstand bedeuten einen höhen
Dämpfungsfaktor. 20 Kiloohm Eingangswiderstand sind Standard und völlig unkritisch.
Das ist der Punkt, der der Array A-1 den vierten Stern verwehrt: Sie ist extrem puristisch. Sie lässt sich ausschießlich per
beigepacktem Großserien-Infrarotgeber bedienen und kann ansonsten nicht viel meht außer verdammt gut Musik machen.
Vier Cinch-Eingänge und ein Hauptausgang zieren die Rückwand, immerhin ist ein Tape-Ausgang vorhanden, aber keine echte "Schleife".
Netzschalter? Fehlanzeige, bei der Leistungsaufnahme aber zu verschmerzen.
Die Rückseite (beider Geräte) ist komplett "WBT-veredelt", die Endstufe akzeptiert symmetrische wie unsymmetrische Eingangssignale. Ein Paar
Lautsprecherklemmen muss reichen. den Netzschalter finden sie auch hinten. Vorne gibt's vier Leuchtdioden, die der komplexen
Schutzschaltung zugeordnet sind.
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Music Emotion (PL)
Ruud Jonker (M-10, A-10)
HighFidelity.pl (PL)
Marek Dyba (S-10, A-3)
HIFI.nl (NL)
Max Delissen (S-10)
HVT (NL)
Marnix Bosman (S-10)
HVT (NL)
Bert Oling (PH-2, A-3 en M-2)
HVT (NL)
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HVT (NL)
Bert Oling (PH-1)
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